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German police hurt in riots
01/01/2004
14:44 - (SA)
The crowd threw bottles,
stones and firecrackers at police. A policewoman was treated in hospital with a
bad cut to the head. Police said they took 16 persons into custody and released
a further 146 persons after noting their identities and warning them. - Sapa-dpa
http://www.lvz-online.de/lvz-heute/88440.html
© Leipziger Volkszeitung vom Donnerstag, 1. Januar 2004
Neujahr
2004: Krawall am Kreuz, viele Brände, tolle Parties
Ins neue Jahr 2004 rutschten viele Leipziger alles andere
als gut. Bei Ausschreitungen am Connewitzer Kreuz gab es Verletzte und
Festnahmen. Die Feuerwehr wurde mehr als 80 Mal zu Bränden gerufen, wobei auch
der Krystallpalast in der Innenstadt in Flammen stand. Die Polizei berichtete
von ungewöhnlich vielen Schlägereien. "Die Streithähne waren meist
völlig betrunken und mussten durch unsere Beamten getrennt werden", so
Sprecherin Birgit Schlegel. Die Notfall-aufnahmen der Kliniken hatten alle
Hände voll zu tun. Vor dem Völkerschlachtdenkmal schossen viele Feiernde ihre
Raketen einfach waagerecht in die Menge. Zerstörungen wurden unter anderem aus
der Bornaischen Straße gemeldet: Dort gingen die Scheiben mehrerer
Wartehäuschen zu Bruch.
Bis kurz vor
Mitternacht sah es so aus, als ob das Connewitzer Kreuz zum Jahreswechsel
vielleicht doch von Krawall verschont bliebe. Zwar hatte die Polizei große
Teile der Karl-Liebknecht-Straße abgesperrt. Auch standen rund 100 Beamte
inKampfanzügen vor den üblichen Angriffszielen wie Kaufhalle und Sparkasse.
Aber es waren kaum Autonome erschienen.
Das Bild änderte
sich jedoch binnen fünf Minuten. Aus allen möglichen Seitenstraßen kamen
kleine Gruppen angelaufen und versammelten sich rings um die Südbrause. Einige
riefen "Action!", andere "Bullenschweine!", wieder andere
"Ju-ju-juden!" Sie schossen Raketen und warfen Flaschen auf die
Straßenbahnhaltestelle, bald auch in Richtung Polizei. Um 0.06 Uhr löste sich
erstmals ein Dutzend Vermummter aus der Menge. Sie eroberten die leere
Haltestelle, rissen Papierkörbe ab und schlugen damit auf die Scheiben ein.
Derweil flogen immer mehr bengalische Feuer und Rauchbomben durch die Luft. Um
0.15 Uhr zersplitterte die erste große Glaswand.
Von den rund 500
Jugendlichen beteiligten sich höchstens 150 an den folgenden Rangeleien. Sie
kamen weder aus dem Werk II, noch aus dem Conne Island, wo gerade Konzerte
liefen. Die meisten waren zwischen 15 und 25 Jahre alt, trugen dunkle Windjacken
und Rucksäcke. Einige hatten Röhren gebastelt, mit denen man mehrere Raketen
zugleich abschießen kann. Sie zielten auf die Beamten, die ebenfalls in kleinen
Gruppen vorpreschten, sich einige Randalierer griffen, auch zuschlugen und
wieder zurückzogen. Um 0.20 Uhr herrschte zwischen Qualmwolken, Böllern und
Schreien auf dem Platz Chaos.
Nun fuhren zwei
Wasserwerfer und ein Panzerwagen auf. Über Lautsprecher erklang: "Achtung,
Achtung - hier spricht die Polizei!" Die insgesamt 380 Einsatzkräfte in
den Seitenstraßen gingen mit Schilden und Schlagstöcken in Stellung.
Unbeteiligte Zuschauer suchten das Weite. Ab 0.30 Uhr rollten die Wasserwerfer
los, sie kamen jedoch nicht zum Einsatz. Vielmehr drängten die Ordnungshüter
die Jugendlichen in die Biedermann- und Wolfgang-Heinze-Straße ab. Drei Männer
stellten sich dem Panzerwagen fast nackt in den Weg. Viele andere warfen
Flaschen. Bis 1 Uhr wurde in der Wolfgang-Heinze-Straße so viel Reizgas
versprüht, dass sich alle Welt Taschentücher vor den Mund hielt. Selbst die
Besucher einer Party im "Goldfisch" bekamen Hustenanfälle. Die
Polizei stoppte an der Simildenstraße. Um 2.30 Uhr war alles vorbei.
Bilanz des
Irrsinns: zwölf verletzte Polizisten. Eine Beamtin muss längere Zeit wegen
einer Kopfwunde im Krankenhaus bleiben. Auf der Gegenseite habe es wohl noch
mehr Verletzte durch Querschläger gegeben, vermutete Polizeisprecherin Birgit
Schlegel. 16 Jugendliche wurden festgenommen. Drei Randalierer, die die
Haltestelle zertrümmerten, kommen vor Gericht. Gegen weitere laufen
Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und anderer Delikte.
"Bei den
Sachschäden sind wir durch den starken Kräfteeinsatz vergleichsweise
glimpflich weggekommen", so die Polizei-Sprecherin. "Die Schaufenster
einer Apotheke, eines Frisörs und eines Quelle-Shops gingen zu Bruch. Aber
Kaufhalle und Sparkasse blieben diesmal heil."
J. Rometsch