Segment horizontal du quadrillage ≈ 70km

 

 

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12 German police hurt in riots
01/01/2004 14:44  - (SA)  

Leipzig , Germany - In Germany's worst case of New Year's Eve violence, 12 police officers were hurt as they brought hundreds of rioting youths under control in the eastern city of Leipzig , a police spokesperson said Thursday morning.

The crowd threw bottles, stones and firecrackers at police. A policewoman was treated in hospital with a bad cut to the head. Police said they took 16 persons into custody and released a further 146 persons after noting their identities and warning them. - Sapa-dpa

 

 

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© Leipziger Volkszeitung vom Donnerstag, 1. Januar 2004
Neujahr 2004: Krawall am Kreuz, viele Brände, tolle Parties

Ins neue Jahr 2004 rutschten viele Leipziger alles andere als gut. Bei Ausschreitungen am Connewitzer Kreuz gab es Verletzte und Festnahmen. Die Feuerwehr wurde mehr als 80 Mal zu Bränden gerufen, wobei auch der Krystallpalast in der Innenstadt in Flammen stand. Die Polizei berichtete von ungewöhnlich vielen Schlägereien. "Die Streithähne waren meist völlig betrunken und mussten durch unsere Beamten getrennt werden", so Sprecherin Birgit Schlegel. Die Notfall-aufnahmen der Kliniken hatten alle Hände voll zu tun. Vor dem Völkerschlachtdenkmal schossen viele Feiernde ihre Raketen einfach waagerecht in die Menge. Zerstörungen wurden unter anderem aus der Bornaischen Straße gemeldet: Dort gingen die Scheiben mehrerer Wartehäuschen zu Bruch.

Bis kurz vor Mitternacht sah es so aus, als ob das Connewitzer Kreuz zum Jahreswechsel vielleicht doch von Krawall verschont bliebe. Zwar hatte die Polizei große Teile der Karl-Liebknecht-Straße abgesperrt. Auch standen rund 100 Beamte inKampfanzügen vor den üblichen Angriffszielen wie Kaufhalle und Sparkasse. Aber es waren kaum Autonome erschienen.

Das Bild änderte sich jedoch binnen fünf Minuten. Aus allen möglichen Seitenstraßen kamen kleine Gruppen angelaufen und versammelten sich rings um die Südbrause. Einige riefen "Action!", andere "Bullenschweine!", wieder andere "Ju-ju-juden!" Sie schossen Raketen und warfen Flaschen auf die Straßenbahnhaltestelle, bald auch in Richtung Polizei. Um 0.06 Uhr löste sich erstmals ein Dutzend Vermummter aus der Menge. Sie eroberten die leere Haltestelle, rissen Papierkörbe ab und schlugen damit auf die Scheiben ein. Derweil flogen immer mehr bengalische Feuer und Rauchbomben durch die Luft. Um 0.15 Uhr zersplitterte die erste große Glaswand.

Von den rund 500 Jugendlichen beteiligten sich höchstens 150 an den folgenden Rangeleien. Sie kamen weder aus dem Werk II, noch aus dem Conne Island, wo gerade Konzerte liefen. Die meisten waren zwischen 15 und 25 Jahre alt, trugen dunkle Windjacken und Rucksäcke. Einige hatten Röhren gebastelt, mit denen man mehrere Raketen zugleich abschießen kann. Sie zielten auf die Beamten, die ebenfalls in kleinen Gruppen vorpreschten, sich einige Randalierer griffen, auch zuschlugen und wieder zurückzogen. Um 0.20 Uhr herrschte zwischen Qualmwolken, Böllern und Schreien auf dem Platz Chaos.

Nun fuhren zwei Wasserwerfer und ein Panzerwagen auf. Über Lautsprecher erklang: "Achtung, Achtung - hier spricht die Polizei!" Die insgesamt 380 Einsatzkräfte in den Seitenstraßen gingen mit Schilden und Schlagstöcken in Stellung. Unbeteiligte Zuschauer suchten das Weite. Ab 0.30 Uhr rollten die Wasserwerfer los, sie kamen jedoch nicht zum Einsatz. Vielmehr drängten die Ordnungshüter die Jugendlichen in die Biedermann- und Wolfgang-Heinze-Straße ab. Drei Männer stellten sich dem Panzerwagen fast nackt in den Weg. Viele andere warfen Flaschen. Bis 1 Uhr wurde in der Wolfgang-Heinze-Straße so viel Reizgas versprüht, dass sich alle Welt Taschentücher vor den Mund hielt. Selbst die Besucher einer Party im "Goldfisch" bekamen Hustenanfälle. Die Polizei stoppte an der Simildenstraße. Um 2.30 Uhr war alles vorbei.

Bilanz des Irrsinns: zwölf verletzte Polizisten. Eine Beamtin muss längere Zeit wegen einer Kopfwunde im Krankenhaus bleiben. Auf der Gegenseite habe es wohl noch mehr Verletzte durch Querschläger gegeben, vermutete Polizeisprecherin Birgit Schlegel. 16 Jugendliche wurden festgenommen. Drei Randalierer, die die Haltestelle zertrümmerten, kommen vor Gericht. Gegen weitere laufen Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und anderer Delikte.

"Bei den Sachschäden sind wir durch den starken Kräfteeinsatz vergleichsweise glimpflich weggekommen", so die Polizei-Sprecherin. "Die Schaufenster einer Apotheke, eines Frisörs und eines Quelle-Shops gingen zu Bruch. Aber Kaufhalle und Sparkasse blieben diesmal heil."

J. Rometsch